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 Hunderassen
Dakota Offline

HSP-TEAMER

Beiträge: 608

07.01.2007 14:05
Der Malinois - einer der vier Belgischen Schäferhunden Antworten

Über den Ursprung der Belgier, gibt es wie bei vielen anderen Rassen auch, keine Aufzeichnungen, da sie schon weit vorher existierten, bevor man überhaupt an Rassehunde dachte.
Sie waren ausschließlich als Arbeitshunde der Schäfer und Bauern bekannt, kaum aber als "echte" Rassehunde.

Anders, als beim Deutschen Schäferhund, der auschließlich dem Gründer Felix Stephaniz - ein Rittmeister - seinen Ursprung verdankt, haben die Belgier drei Förderer; Tierarzt Prof. Dr. Reul, von L. van der Snickt und L. Huyghebaert.

In Brüssel wurde dann am 29. September 1891 der "Club du Chien de Berger Belge" (Klub für Belgische Schäferhunde)
gegründet.
Und am 15. November 1891 organisierte dann Prof. Reul eine erste Zusammenkunft der Belgischen Schäferhunden aus allen Teilen des Landes (Belgien). Er wollte feststellen, ob es überhaupt einen nationalen, einheitlichen Typ des Schäferhundes gab. 117 Hunde ließen den Rückschluß zu, dass es so war. Und von diesen wurden 40 HUnde für ein Zuchtprogramm ausgewählt, die alle anatomisch einheitlich waren, aber große Unterschiede in der Länge und Farbe in der Bahaarung zeigten.

Am 8. Mai 1892 fand die erste Spezialausstellung in Cureghem für Belgische Schäferhunde statt, auf der alle Farben und Haararten vertreten waren.
1892 wurde auch der erste Rassestandard verfasst. Dieser umfasste drei Haartypen; Rau-, Lang- und Kurzhaar.
Dieser wurde aber im Laufe der Zeit vielmals geändert, bis hin zur Heute gültigen Version, mit vier Haararten.

1898 wurde von L. Huyghebaert und Dr. G. Geudens ein anderer Klub mit Sitz in Malines (Mechelen) gegründet. Dieser war zwar ein Unterklub des des Brüsseler Klubs, aber durch heftige Streitigkeiten zwischen Beiden, setzte dieser sich durch und der "Club du Chien de Berger Belge" verschwand von der Bildfläche, während der "Berger Belge Club" überlebte und von der "Sociètè Royal Canine St. Hubert" (Belgischer Dachverband der Rassehundeklubs) anerkannt wurde. Wenige Jahre später wurde auch der "Königliche Groendale Club" anerkannt.

Beide Clubs waren bis in die 1990er sehr aktiv und am 30. März 1990 schlossen sie sich, nach langwierigen Bemühungen, endlich zusammen.

Derzeit gibt es nur eine Organisation, die in Belgien die Rasse betreut, die "Königliche Union der Klubs für Belgische Schäferhunde". Und es gibt vier anerkannte Varietäten: den Malinois, den Trevueren, den Groendale und den Laekenois, die sich alle in der Haarfarbe, der Haarstruktur und/oder Haarlänge unterscheiden.
Alle übrigen Rassemerkmale waren schon 1910 festgelegt worden.

1901 wurde der erste Belgische Schäferhund im Zuchtbuch der "Sociètè Royal Canine St. Hubert" eingetragen.
Der erste offiziell registrierte Hund war der Malinois "Vos des Polders", der Vater von Dewet.

Aber es dauerte 10 Jahre, bis die "Sociètè" den Belgier zur Kenntnis nahm. Sie waren vorrangig auf die Jagdhunde und an etablierten Rassen, wie zum Beispiel den "edlen" Collie interessiert. Die Belgischen Schäferhunde, mit Ausnahme des Groendaele, waren zu lange die Schäferhunde der unteren Klassen, die sich eher um die Gebrauchstüchtigkeit, als um das Aussehen ihrer Hunde kümmerten.

Der erste Weltkrieg bedeutete einen gewaltigen Einbruch, wobei viel wertvolles Zuchtmaterial verloren ging.
Um den Neuaufbau der Rasse machte sich insbesondere der später sehr bekannte Körmeister und Züchter Felix E. Verbanck verdient. Er hatte sich ganz der Rasse Malinois verschrieben und brachte in seiner Zuchtstätte "De l`Escalon" mit einem Minimum an Zuchtieren ein Maximum an Qualität hervor und hat dadurch die Geschichte des Malinois in hohem Maße mitgeschrieben.

Auch der zweite Weltkrieg ging an der Rasse nicht spurlos vorbei. Doch dank zahlreicher Liebhaber konnte sie sich auch von diesem Einschnitt wieder erholen.

Heute steht der Mali äußerlich wie innerlich wieder auf einem hohen Niveau da. Leider spaltet sich auch diese Rasse in zwei Linien. Vor allem in Skandinavien, England, Frankreich, Italien und Belgien gibt es einen Trend zur Spaltung von Gebrauchs- und Schönheitsrassen. Aber zum Glück ist die Zahl von Schönheitslinien noch sehr gering.

Ab den siebziger Jahren hat sich der Mali erst in Frankreich, dann aber auch in anderen europäischen Ländern, wie Holland, Schweiz und Deutschland, immer mehr verbreitet.
In Deutschland fiel der erste Wurf 1971.

Wichtig für die Zucht war der deutsche Zwinger "von Löwenfels", von Peter Engel. Viele seiner Hunde importierte er aus dem belgischen Zwinger "du Pottois", später aber auch aus Frankreich und Holland.
Am Anfang noch unbekannt, hat sich heute das Bild gewandelt. Und auf deutschen Meisterschaften im Schutzhundesport steht der Malinois inzwischen seit langem vorne.
Viele deutsche Zuchten, ebenso wie solchedes benachbarten Auslands, bauten ihre Zucht auf "Löwenfels-Hunde" auf.

Da der Mali nie zum Modehund wurde, hat man an seinem Exterieur nicht allzuviel herumgezüchtet und verändert.
Von Anfang an wurde der Mali nie auf Schönheit und Eleganz gezüchtet, sondern auf Gebrauchstüchtigkeit. Schon sehr früh organisierte man Wettbewerbe für abgerichtete Wach- und Verteidignungshunde. - In Belgien Ringsport genannt -
Der erste fand im Jahr 1903 statt.
Bedingt durch die Anforderungen, die die Prüfungsordnung in Belgien, Frankreich und Hollan hinsichtlich körperlicher und nervlicher Belastung an einen Hund stellen, unterliegt die Rasse dort seit langem einem enorm großen Selektionsdruck. Bei den Prüfungen werden z.B. extreme hohe und weite Sprünge verlangt, die enorm hohe Anforderungen an Körperbau, Gesundheit und körperliche Belastung stellen. Das belgische Ringprogramm ist derart anspruchsvoll und selektiv, dass nur ein wirklich guter Hund an die Spitze kommen kann. Anders als bei deutschen Schutzhundeprüfungen fördert man hier in erster Linie die Persönlichkeit des Hundes, indem man diesen in jeder Prüfung mit anderen Situationen konfrontiert. Das erfordert härteste Selektionszucht auf Gesundheit, Wesensfestigkeit, Souveränität, Belastbarkeit, Härte und gute Führigkeit. In Belgien, aber auch in Frankreich und in Hollan stellt jede Prüfung eine Selektionsprüfung dar.

Zum Wesen, Verwendung und der Eignung
Der mali ist ein sehr temperamentvoller, verspielter, lernfreudiger und intelligenter Hund.
Aufgrund seiner Feinfühligkeit eignet er sich nicht für nervöse, aunausgeglichene, hektische oder grobe Menschen. Im Gegensatz zu vielen anderen Hunderassen besitzt er noch eine ausgeprägte, deutliche Körpersprache und Mimik, mit der er sehr deutlich seine Empfindungen ausdrücken kann.
Er ist wachsam, aber kein Kläffer. Fremden gegenüber ist er meist zurückhaltend und er tritt, falls nötig, als selbstbewußter Verteidiger seiner Familie auf.
Durch seinem Körperbau, Gesundheit, Ausdauer und Lernbereitschaft ist er eine vielseitig verwendbare Rasse.
Vom Deutschen Schäferhund unterscheidet er sich durch die Leichtigkeit und Geschmeidigkeit seiner Bewegungen und seinem Charakter.
Er ist ein wacher, lebendiger, quirliger, aber auch emotionaler, impulsiver und explosiver Ty, was seine Ausbildung nicht gerade erleichtert.
Er gleicht einem Präzisionsinstrument, das man mit großer Vorsicht und Einfühlungsvermögen behandeln muss. Außergewöhnlich schnell in seinen Reflexen, stets voller Tatendrang und Idee, führt er jede ihm gestellt Aufgabe sofort, mit größtem Eifer und blitzartiger Geschwindigkeit aus.

Jedoch benötigt er einen Führer, der ihn versteht und in ihn hineinhorchen kann und der spürt, wann man ihm was abverlangen kann. Malis gehen eine sehr starke emotionale Bindung zu ihrem Herrn ein, erwarten jedoch ein Höchstmaß an Fairneß im Umgang. Wenn sie sich verstanden und respektiert fühlen, wenn Mensch und Hund psychisch im Gleichgewicht sind und ein gutes Team bilden, dann geben diese sensiblen Hunde alles, dessen sie fähig sind, und gehen für ihren Führer buchstäblich durchs Feuer.

Unfaineß, Wankelmütigkeit und Brutalität - das sind Eigenschaften, mit denen sie nicht klarkommen. Keinesfalls sind sie Hunde für jedermann, eignen sich nicht für "Selbstdarsteller", Überehrgeizige und gefühlsrohe Menschen und auch nicht für Stubenhocker und Phlegmatiker.

Im Hundesport eignen sie sich für alle Sparten und brillieren überall dort, wo es auf Intelligenz, Schnelligkeit und Gewandheit ankommt.
Man findet sie bei der Polizei - beim Zoll - als Rettungs- bzw. Lawinenhund - als Leichen-, Spür- und Stöberhund.
Und damit sind ihre Einsatzmöglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft.

Viele Malinois verbringen aber auch gerne ihr Leben nur als treue, lustige, sehr umgängliche und anpassungsfähige Familienhunde. Um sie auszulasten, kann man mit ihnen weite Strecken joggen, radfahren oder sie am Pferd mitlaufen lassen und ihnen aber auch auf jeden Fall eine Ausbildung in einer hundesportlichen Disziplin zukommen lassen.
Menschen, die gern selbst körperlich aktiv sind, viel Freude an Bewegung haben und (hunde)sportliche Aktivitäten haben und mit einem feurigen Hund klarkommen, sind mit diesem Hund gut bedient.

Aber bitte Vorsicht. Nur als Modehund gehalten, ohne jegliche Aktivitäten für Kopf und Körper kann sich der Mali schnell wandeln und Eigenschaften entwickeln, denen Möbel, Teppiche, Tapeten usw. dann zum Opfer fallen. Auch Isolatonshaltung im Zwinger ist nichts für den Mali. Er möchte nahe bei seinen Menschen sein und braucht auch eine gute Sozialisierung (Welpen- und Junghundschule). Sonst entwickelt er unsoziales verhalten gegen Menschen und Tiere. Der Mali möchte jeden Tag arbeiten und nicht immer das gleiche Schema F. Er braucht Herausforderung und die muss der Mensch ihm auch bieten können.

Ein optimal gehaltener, aisreichend bewegter und beschäftigter Malinois erfreut mit seinerfunktionellen Schönheit nicht nur das Herz, sondern auch das Auge des Betrachters.
Mit seiner stolzen Haltung, seinem stets, auch in der Ruhe, wie eine gespannte Feder wirkenden Körper, seiner drahtigen, trockenen und muskulösen Erscheinung und seinem wachen, aufmerksamen Blick verkörpert er einen Hund von hohem Adel, der insbesondere in der Bewegung, an ein Vollblutpferd erinnert.

Rassebericht unter Zuhilfenahme der "Hunde Revue" und dem Buch "Belgischer Schäferhund".

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