hallo zusammen, hier möchte ich mal ein Thema anschneiden, welches gerade in Hundeschulen und Vereinen oft auffällt.
Viele Hundebesitzer, davon der größte Anteil an Ersthundbesitzer, suchen sich ihren Hund nach optischen Merkmalen aus. Oft klappt es dann auch. Der Hund passt nicht nur optisch zu ihnen, sondern auch im Gemeinschaftsleben. Aber immer noch viele Menschen suchen sich einen Hund entweder nach bestimmten Kriterien aus oder entscheiden sich spontan aus Mitleid für einen Hund.
Da kommt z.B. eine kleine, zierliche Frau mit ihrem acht Monate alten Bernhardiner zu mir und möchte Hilfe, weil sie ihn nicht mehr gehändelt bekommt. Sieht man nun mal von der optischen Passung ab, da der Bernhardiner gewaltiger erscheint, als seine Beziterin, hat man bei ruhigen und zierlichen Personen schon das Problem, dass sie teilweise Angst vor diesem großen Hund haben. Der merkt dies natürlich sofort und setzt es für ihn zum Vorteil um. Spaziergänge klappen nur noch von einem Laternenpfahl zum Anderen oder zu Zeiten, wo noch kein Anderer unterwegs ist. Die wichtigsten Erziehungszeiten sind schon ohne Ergebnisse vorbei und der Hund ist im besten Pupertätsalter. Auf die Frage, warum es denn gerade ein Bernhardiner sein musste, erfahren wir, die sind ja so ruhig und ausgeglichen. Man hat ja so viel von ihnen gehört. Klar,. ist diese Rasse ruhig und ausgeglichen, aber auch nur dann, wenn sie wie jede andere Rasse Grenzen und Regeln kennen gelernt hat. Auch diese Rasse muss eine konsequente Erziehung genießen. Wenn sie nun ihren Hund behalten will, muss sie lernen, in vielen Dingen umzudenken und es ist ein weiter Weg, bis Beide wissen, was sie voneinader erwarten dürfen und was nicht. Dies ist nur ein kleines Beispiel von vielen. Und oft kommt es vor, dass man den Besitzern anraten muss, sich von ihrem Hund zu trennen, bevor es in diesem Zusammenleben eskaliert. Ein wichtiges Kriterium in der falschen Zusammensetzung spielen oft unsere Züchter oder Hundebesitzer, die ihren Hund schnell wieder loswerden wollen. Da werden sich Interessenten nicht genau angesehen, hauptsache man ist den Hund schnell los. Auch wenn ich mir jetzt hier Feinde machen, finde ich es überhaupt nicht richtig, dass Menschen über 60 Jahre ohne Möglichkeit ihren Hund in Notfällen unterzubringen, einen Welpen bekommen. Am schlimmsten ist es dann noch, wenn sie sich eine Großrasse zulegen. Oft dann mit der Erziehung überfordert, wird der Hund nur noch im Garten gehalten. Ich bin sehr dafür, dass gerade ältere Menschen auch Haustiere haben sollten. Ist gut für die Seele und die Gesundheit. Aber bitte mit Vernunft! Es bringt Keinem etwas, wenn eine 65jährige Frau mit einem Schäferhundwelpen zu uns kommt, den sie von ihrem Sohn bekam, damit sie nicht alleine ist und uns dann fragt, ob wir ihr Diesen fertig machen könnten. Sie hat ja nicht die Kraft und Ausdauer dafür. Darum sollte man das optische Bild oder die Medien bei der Hundeanschaffung erst Mal zweitrangig betrachten und sich fragen. Welcher Hund passt zu mir. Da spielt das Alter vom Hund und auch vom Mensch eine Rolle. Wie man selber drauf ist, eher ruhig oder agil. In einen chaotischen Haushalt mit wilden Kindern und genervten Eltern würde ich nicht gerad einen Jacky oder Jagdterrier setzen. Sie würden sich gegenseitig nur noch mehr aufpuschen und die Eskalation wäre vorprogammiert. Ein Hund ist genauso ein Lebewesen wie ein Mensch und das dürfen wir nie vergessen. Schließlich sollen wir ja im Normalfall bis zu 15 Jahre Verantwortung übernehmen. Darum lieber mehrmals alles durchdenken. Bei entsprechenden Züchtern oder Hundehalter nachfragen und sich die Entscheidung nie zu einfach machen. Nur so ist gewährleistet, dass diese Freundschaft für ein Leben hält und nicht irgendwann in einem Tierheim aus obskuren Gründen endet. Gruß Dakota
aber sieh doch mal die Seite. Wenn die Passung immer stimmen würde, hätten die "Hundepsycholgen" Und "Hundetherapeuten" keine Arbeit mehr. Was sollen die dann machen? Grüße Lucky
aber trotzdem frage ich mich oft, unter welchen Gesichtspunkten sich Menschen Hunde anschaffen. Ich finde zwar einige Rassen gut und würde mir, wenn ich nicht immer soviel Stress hätte, vielleicht auch einen von denen anschaffen. Muss aber gestehen, dass ich bei meinem Leben nicht auf die Optik achten kann, sondern auf das Wesen und den Charakter eines Hundes. Denn der muss ja auch mein Leben aushalten und sich trotzdem dabei wohlfühlen. Wahrscheinlich machen sich deshalb immer alle lustig über meinen Hund? Weil er ein wenig anders ist.
die Passung Hund-Mensch stimmt schon. Da brauche ich nur meinen Hund und mich anzusehen. Aber ich denke, der Hund passt sich nur optimal unseren Lebensstil und unserem Verhalten an und schon stimmt die Passung.
das sehe ich bei meinem Schluppen und mir genauso. Wir beide brauchen keinen großen Zirkus und Brimborium. Wir brauchen keinen Streß oder ständige Bestättigung. Uns reicht, was wir haben und darauf haben wir beide Platz.