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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 Erziehung & Beschäftigung
Dakota Offline

HSP-TEAMER

Beiträge: 608

29.11.2006 22:24
Bindung ohne Hilfsmittel Antworten

habe heute einen Bericht gelesen von Thomas Baumann, dass man Hunde ohne Hilfen an sich binden sollte. Fand diesen super. Werde eine Zusammenfassung davon bringen. Ist beim Training genau meine Rede. Vielleicht glaubt man mir ja, wenn man auch einmal eine andere Meinung liest.
Da dieser Beitrag in Teile gesplittet ist, kann ich auch nur immer in Abständen eine Zusammenfassung davon bringen.
Hoffe, er gefällt Euch und kommt an.

Gruß Dakota

primus74 Offline

Mitglied

Beiträge: 169

01.12.2006 19:05
#2 RE: Bindung ohne Hilfsmittel Antworten

Wie soll das denn gehen? Ich meine, wie kann ich den Hund an mich binden, ohne ein Seil, ein Kette oder sonstwas zu haben? Hallo????

Okay, ich warte gespannt auf den Artikel.......

...übrigens, ich kann meinen Hund auch mit einem Brötchen in der Hand an mich binden

Dakota Offline

HSP-TEAMER

Beiträge: 608

01.12.2006 21:06
#3 RE: Bindung ohne Hilfsmittel Antworten

er schreibt, dass die ständigen Neuerungen und Verbesserungen im Methodischen Umgang mit dem Hund in Haltung, Fütterung, Erziehung und Ausbildung in der Tat erleichtern. Aber das die Hundehalter ob der Marktangeboten zunehmend die Orientierung an wichtigen emotionalen Grundlagen verlieren.
Unbestreitbare Parallelen erben sich für ihn im Vergleich mit Kindern, den sogenannten Wurzeln unserer Gesellschaft. Wie kann denn ein Kind noch emotionale Freude an Vogelgezwitscher empfinden, wenn ihm die scheinbaren Vorzüge eines MP3-Players durch das gesellschaftliche Umfeld suggeriert werden? Oder die vielen Game Boy User, denen der Batterieverbrauch mehr Kopfzerbrechen bereitet als beispielsweise Waldsterben und Umweltverschmutzung.
Die Menschen entwickeln sich seit vielen Jahren zu einer "Werte" -Gesellschaft in zunehmend materieller Hinsicht. Alle wissen es und machen mit. Dem Sog dieser negativen Gesamtentwicklung können sich auch die Hundebesitzer nicht entziehen, was durch die kontinuierlich steigenden Verkaufszahlen des Zubehörmarktes zweifelsfrei belegt wird.

Dabei muss jedoch jeder Hundebesitzer einen wichtigen Umstand als unumstößliche Gewißheit ansehen:
"Eine gute und somit vergleichsweise stark ausgeprägte soziale Bindung zwischen Mensch und Hund ist in sich völlig losgelöst von Hilfsmitteln, von Futter, von Spiel- und Beuteobjekten sowie von traditionellen Gehorsams- und Ausbildungsstrukturen."
Dabei ist Bindung nicht mit Beziehung gleichzusetzen. Vielmehr ist die Bindung das elementarste und wertvollste Teilchen einer jeden guten Beziehung.
Bindung ist das emotionale Bedürfnis des einen Sozialpartners, mit dem anderen Sozialpartner in einen positiv fühlbaren Kontext zu treten. Genau genommen kann somit ein Hund keine "schlechte" Bindung zu seinem Besitzer haben, sondern lediglich eine mehr oder weniger ausgeprägte, von starker bis schwacher Intensität reichende Bindung. Schlimmstenfalls ist eine Beziehung zwischen Mensch und Hund von einer völlig fehlenden Bindung geprägt.

Morgen: "Der Minuten-Kreis" gibt Aufschlüsse.

Dakota Offline

HSP-TEAMER

Beiträge: 608

02.12.2006 06:30
#4 RE: Bindung ohne Hilfsmittel Antworten

werde zum Abschluß meiner Beiträge im Forum noch Diesen zuende bringen und mich dann verabschieden.

Der Minuuten-Kreis" gibt Aufschlüsse

Viele Hundebesitzer glauben, sie könnten über Hilfsmittel und dabei insbesondere über Futterlob einen hohen Bindungsstatus erreichen. Tatsächlich aber sympathisiert ein so trainierter Hund nicht aus Gründen einer sozialen Bindung mit seinem Besitzer. Vielmehr "bindet" sich der Vierbeiner aufgrund seiner positiven Erwartungshaltung nach der einfachen Formel!
Besitzer = Leckerli an seinen Zweibeiner. Im Zentrum seines Verhaltens steht somit nicht der soziale Kontakt, sondern ein daraus resultierendes, positives Ergebnis mit sozialfremden Charakter.

Darum stellt Thomas Baumann in seinen Motivations-Seminaren die Teilnehmer immer vor einer kaum lösbaren Aufgabe.

Eine Minute lang soziale Kommunikation mit dem eigenen Hund ohne Hilfsmittel.

Der Hund kann dabei frei oder an einer Schleppleine abgesichert werden. Die Schleppleine ist in vielen Fällen notwendig, weil viele Hunde innerhalb der ersten zehn Sekunden den sozialen Kommunikationsversuchen ihrer Besitzer eine deutliche Absage erteilen. Da wird durch den Vierbeiner kurz geprüft, ob Leckerli oder Spielzeug am Mann oder an der Frau sind und - ist dies nicht der Fall - sofort der Fokus auf vermeindlich wichtigere Dinge gerichtet. Da hilft dann meist auch kein lockendes Rufen, Hüpfen, Nach- oder Weglaufen des Besitzer mehr.
Wenn beispielsweise Futterlob zu einem ständigen Übungsbegleiter des Hundebesitzers wird, entsteht eine ritualisierte Abhängigleit, die sehr schnell zur Barriere bei Prüfungen und auch im Alltag werden kann.

Wer hingegen eine solide und ansprechende Erziehungsleistung - mit sozialem Bindungsstatus - aufbaut, für den ist das Futterlob nur ein kurzer und vorübergehender Wegbegleiter.

Wie bei "Erst das Geld, dann die Ware" entwickeln fehlgeleitete Hunde das Verhalten "erst das Leckerli und dann die Leistung". Dies stellt übrigends mit Abstand den häufigsten Grund für "nachhängende" Hunde im Freizeit- und Sportbereich dar.

Richtiges Motto "Erst die Leistung, dann das Vergnügen".

Kurz gefasst, möchte uns Thomas Baumann damit sagen, dass Futterbelohnung zwar für den Anfang gut ist, aber nicht im sozialen Training einen hohen Status erhalten darf. Man muss versuchen, den Hund an sich als Mensch zu binden und nicht in die Erwartungshaltung, was er bekommt.
Laut seiner Meinung hält dieser Test kaum ein Hundebesitzer mit seinem Hund eine Minute durch, da diese sehr lang werden kann, wenn der Hund keine Belohnung erhält.

Auch bei uns ist das so. Es gibt nur wenige Hunde, die für ihre Besitzer etwas tun. Ein Großteil der Hunde abrietet nur mit Futter und bekommt er keins, schaltet er auf stur. Die sehe ich vor allem bei den Kleinhunden. Vor, während und nach der Übung wird gestopft. Und wenn nicht, werden Ohren zugeklappt und sich auf den Hosenboden gesetzt. Oder man macht eben sein eigenes Ding, bis es wieder etwas gibt. Immer und immer wieder können die Teamer dann predigen, erst nach einer gelungenen Übungen zu belohnen. Wird nie oder kaum angenommen. Auch die Kommunikation mit dem Hund kommt dadurch zu kurz. Warum reden, wenn er doch kauen kann?
Hilfsmittel sind wichtig für den Anfang einer Bindung, um dem Hund zu zeigen, dass der Mensch da ist. Aber mehr auch nicht.

Vielleicht solltet auch Ihr diesen Test mal durchführen. Aber nicht im Wohnzimmer auf der Couch, sondern draußen unter Ablenkung. Und wenn Ihr ehrlich seid, werdet Ihr über das Ergebniss erstaunt sein.

Gruß Dakota

Lucky Offline

HSP-TEAMER

Beiträge: 104

10.12.2006 12:57
#5 RE: Bindung ohne Hilfsmittel Antworten

ich finde sowieso, dass die beste Erziehung, die ohne Leine ist. Da muss der Mensch von Anfang an sich wichtig für den Hund machen. Und hat nicht so ein Hilfsmittel zur Hand, an dem er ziehen und zerren kann.

Sage oft "Back to Roots".

Dakota Offline

HSP-TEAMER

Beiträge: 608

19.12.2006 22:17
#6 RE: Bindung ohne Hilfsmittel Antworten

arbeite jetzt seit drei Jahren an der Bindung ohne Hilfsmittel und habe außerordentlich gute Erfahrungen dabei gemacht.
Muss aber auch dabei sagen, dass es einfacher ist, wenn man sich zeitlich von Anfang an auf das Training einstellen kann und natürlich muss da auch jeder aus der Familie mitziehen. Was natürlich nicht so oft der Fall ist.
Dann hatte ich ja auch das Glück, den Hund vom ersten Lebenstag an mich zu binden.

Die Vorteile einer solchen Erziehung sind, dass der Hund zuverlässig auf seinen Besitzer reagiert, da beide die jeweilige Körpersprache und Ansprüche (was sehr wichtig ist) kennt.

Die Nachteile ist ein enormer Zeitaufwand am Anfang und eine eiserne Konsequenz. Und die ist gerade bei einem Welpen immer schwerer durchzuhalten, als bei einem erwachsenen Hund.

Der Erfolg ist, dass man sich blind auf den jeweiligen Partner verlassen kann. Der Hund auf mich und ich auf den Hund.

Aber, und das ist sehr wichtig, man lernt es nicht alleine auf dem Hundeplatz oder Hundeschule. Die wichtigste Voraussetzung ist das normale Umfeld.

Und in neuen Situationen fängt die Arbeit immer wieder von vorne an. Denn der Hund weiß ja nicht auf Anhieb, was wir von ihm wollen.

Eine Leine ist gut und wichtig zum Schutz des Hundes und seiner Umwelt, ersetzt aber nie eine gute Bindung. Denn, auch wenn ein Hund sauber an der Leine läuft, heißt es noch lange nicht, dass er ohne Leine genauso führig ist.

Gruß Dakota

Lucky Offline

HSP-TEAMER

Beiträge: 104

20.12.2006 19:52
#7 RE: Bindung ohne Hilfsmittel Antworten

aber bitte jetzt nicht jeder nachmachen. Steckt ganz schön viel Arbeit, Wissen und Geduld, sowie sehr frühes Aufstehen dahinter.

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