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Dakota Offline

HSP-TEAMER

Beiträge: 608

25.12.2006 07:09
Bearded Collie Antworten

"Bearded" Diese Beszeichnung leitet sich aus dem englischen Wort für "Bart" (beard) und zeigt auf das für die Rasse typische Fell hin. Es wächst über die Lefzen und Kinn und verleiht ihnen das "zottelige" Aussehen.

Früher in Schottland zum Hüten von Schafen eingesetzt, sind sie in Deutschland reine Familienhunde geworden.

"Freundliche Zottel mit sanftem Wesen", so werden die "Beardies" gern von Liebhabern ihrer Rasse genannt. Und in den meisten Fällen trifft dies auch oft zu.

Über den genauen Ursprung und die Herkunft kann man nichts genaues sagen. Man nimmt an, das Aufgrund ihres Aussehens und Charakter es die zotteligen Hirtenhunde aus Osteuropa oder Asien seien. Wie diese jedoch nach GB kamen, ist nicht erwiesen, aber vermutlich kamen sie mit Viehtransporten auf die britische Insel.
Ob die im Jahr 1514 nach Schottland drei importierten Polnischen Niederungshütehunde auch zu den Vorfahren gehören, wird heute in Frage gestellt. Auf jeden Fall gab es schon im 15. Jahrhundert Hütehunde, die als Bearded Collies bezeichnet wurden. Sie wurden in Schottland zum Schafhüten eingesetzt.
Ein Gemälde von 1804 zeigt einen als "English Sheepdog" dargestellten Hund, der heute gern als Bearded Collie, aber auch als Bobtail bezeichnet wird. Da die Ähnlichkeit zu beiden Rassen besteht, bezeichnen die "Beardie-Fans", genauso wie die "Bobtail-Fans" diesen gern als Vorfahr ihrer Rasse.
Als dieses Gemälde entstand, war der Beardie in Schottland sehr beliebt. Man kannte zwei Linien dieser Rasse:
Den größeren Tiefland-Typ mit barschem, glatten Fell, meist in den Farben Grau-Weiß oder Schwarz-Weiß, und den etwas kleineren Hochland-Typ, mit braun-weiß-gewellten Haar und mehr Unterwolle. Diese beiden wurden miteinander gekreuzt, um die besten Eigenschaften an die Nachkommen weiterzugeben. Darum gibt es bis heute glattes und leicht gewelltes Haar bei allen Farbschlägen.
Früher waren sie reine Arbeitshunde, erhielten je nach Gegend die unterschiedlichsten Namen und wurden nicht registriert. Daher kann man auch nicht die genaue Abstammung zurückverfolgen. Zu Beginn hatte die Rasse noch recht kurzes Fell, dass in der Literatur oft mit dem Deerhound und Otterhound verglichen wird. Aber ob diese Rassen wirklich mitgemischt haben, ist nicht genau bekannt. Der Beardie sollte das Vieh nicht nur hüten, sondern auch vor Raubtieren schützen. Darum besaß er immer schon einen gewissenen, nicht großen Schutztrieb, der aber heute nur in geringem Maße erhalten ist. Außerdem arbeitete er noch im Trieb der Herden und mußte dadurch Mut gegenüber der Herde zeigen.
Als die Schafhaltung immer weniger wurde, wurden diese Hunde nicht mehr benötigt. Die noch verbliebenen Aufgaben wurden vom flinkeren Border Collie übernommen. Darum erweckte er um 1900 das Interesse als Showhund, 1912 der erste Standard aufgestellt und bald darauf der erste Club gegründet. Da aber die meisten Schäfer ihre Hunde nicht registrieren ließen und sie nur nach Gebrauch und nicht nach Aussehen auswählten, war eine gezielte Zucht nach vorgegebenen Merkmalen nicht leicht.
Die beiden Weltkriege brachten dann die Zucht fast zum Erliegen. 1939 wurde nur noch ein einziger Vertreter registriert und erst zehn Jahre später der nächste eingetragen. Dank dieser Hündin konnte man die Zucht wieder aufleben lassen, als 1949 endlich ein passender Rüde gefunden wurde. 1950 war dann die Grundlage für eine weitere Zucht geschafft, 1964 neu überarbeitet, wobei großen Wert auf die geringe Größe gelegt wurde. 1968 gab es den ersten Wurf in Deutschland. Die heute nochmals überarbeitete, gültige Version des Standarts wurde 1989 von der FCI unter Nummer 271 anerkannt.
Der Bearded wurde im Laufe seiner Entwicklung durch den Border Collie als Hütehund in seiner Heimat ersetzt. Nur noch wenige werden zum Arbeiten verwendet. Dennoch hat er sein selbständiges Handeln und Durchsetzen bis heute erhalten, was die Erziehung und den rassegerechten Umgang mit ihm beeinflussen.
Er unterwirft sich kaum bedingungslos seinen Menschen, sondern überlegt genau, ob es sinnvoll ist, die an ihm gestellten Aufgaben, zu erfüllen. Spielen und Unternehmungen sind für ihn ganz wichtig. Als ursprüngliche Arbeitshunde brauchen sie jeden Tag eine Aufgabe, um ausgeglichen und zufrieden zu sein. Und aufgrund ihres Bewegungsdrangs und Temperaments sollte sie jeden Tag die Möglichkeit haben, sich draußen auszutoben und dies am besten mit Artgenossen. Sie sind verträglich mit Artgenossen, da der Spieltrieb bei ihnen sehr hoch ist. Sie haben einen großen Bewegungsdrang, den man ihnen aber auch gewähren muss. Und dies vor allem nicht bei Spaziergängen an der kurzen Leine, sondern am besten auf einem freien Feld, wo sie rennen können. Dadurch ist er auch für Hundesport mit viel Bewegung geeignet. Selbst Dog Dancing ist gut, aber Obedience ist nicht gerade seine Lieblingsdisziplin, da es nicht seinem Wesen entspricht, sich ständig wiederholende Aufgaben in Perfektion umzusetzen. Natürlich auch auf keinen Fall für VPG-Sport geeignet. Fährtenarbeit dagegen ist gut, da er seine gute Nase unter Beweis stellen muss. Sein Jagdtrieb ist nicht sehr ausgeprägt und daher kann er bei sachgemäßer Erziehung auch schon sehr früh ohne Leine laufen.
Ob er heute noch Interesse am Hüten nd Treiben ab, hängt ganz von der Zuichtlinie ab. Ursprüngliche Rassen nähern sich Vieh heute noch in geduckter Haltung, umkreisen sie und treiben sie mit Gebell voran. Beardies, die aus einer Schönheitslinie stammen, haben dieses Interesse verloren, was für einen reinen Familienhund sicherlich von Vorteil ist. Allerdings sollte dieses Interesse nicht ganz verloren sein, geben Experten zu bedenken, da er sonst seine Arbeitsfreude völlig verliert und sogar scheu werden kann. Darauf muss man bei der Auswahl eines Welpen unbedingt achten. Der Schutztrieb ist nicht so ausgeprägt, da sie die Menschen meist als Freund ansehen.
Doch trotz der vielen positiven Eigenschaften, haben die Beardies auch ein Manko, dass nicht verschwiegen werden darf. Ca. 80% reagieren sehr empfindlich auf Lärm und z.B. auch auf Gewitter. So kann auch Silvester vielen Vertretern dieser Rasse puren Streß verursachen. Es soll sogar Beardies geben, die auf relativ leise Geräusche oder Töne von elektrischen Geräten ängstlich reagieren. Diese Hunde sind genauso, wie solche mit vererbbaren Krankheiten auf gar keinen Fall für die Zucht geeignet. Ängste und Unsicherheiten sind angeboren und verstärken sich im Laufe der Zeit, wenn man nicht besonnen darauf reagiert.
Das besondere an ihnen ist die Fellfarbe. Sie verändert sich im Laufe der Jahre und wird heller. Daher unterscheidet man zwischen der Geburtsfarbe und der Farbe des erwachsenen Hundes.Bei der Veränderung unterscheidet man zwischen Farbverdünnung und Ergrauung. Bei der Farbverdünnung werden schwarze oder braune Farbpigmente verdünnt. Das bedeutet Blau entsteht durch verdünntes Schwarz und Fawn ist ein verdünntes Braun. Als Ergrauung dagegen wird das Phänomän beschrieben, wenn bei einem Junghund die Farbe heller wird. Ergrauung kommt in allen Farbschlägen vor und wird als Ergrauungsfaktor dominant veerbt. Somit ist es schwierig, Beadies zu finden, die dieses Gen nicht tragen. Junghunde mit diesem Faktor können im Alter schon über die Hälfte weißes Fell tragen und bis zu einem Jahr sogar völlig weiß, silber- oder cremefarben sein, abhängig vom Farbschlag. Anschließend beginnt wieder dunklesd Fell nachzuwachsen, bis es im Alter von drei Jahren die endgültige Farbe hat. Allerdings kann eine Farbveränderung im Laufe seines Lebens immer wieder vorkommen. Somit ist es manchmal schwierig, einem Beardie eine genauen Farbzeichnung zuzuordnen, je nachdem in welchen Alter man ihn zu Gesicht bekommt.
Wer diese Rasse hat, darf nicht empfindlich sein, wegen des Fells. Sie lieben Wasser und Schmutz. Glücklicherweise trocknet es immer schnell und durch kräftiges Schütteln löst sich der meiste Schmutz. Sie lieben den Herbst, die niedrigen Temperaturen und den Wind,im Sommer muss man immer für Abkühlung sorgen.
Gerade die Beschaffenheit hat die Liebhaber dieser Rasse in zwei Lager geteilt. Ursache war dafür, dass sich für manche das Schönheitsideal geändert hat. Ein Phänomen, dass auch bei anderen Rassen vorkommt und dafür sorgt, dass viele Rassen nicht mehr den Vetretern ihrer Vorfahren ähnlich sind.
Laut Standart soll er mittellanges, barsches Fell besitzen, weder ängstlich noch aggressiv sein. Diese Merkmale werden als "alten Typ" bezeichnet. Seine Verfechter kritisieren zu Recht, dass gerade diese von vielen Züchtern und Ausstellungsrichtern verschmäht werden und dadurch immer seltener geworden sind.
Dagegen wird der "moderne" Beadie bevorzugt, der teilweise bodenlanges, feines, wolliges und übiges Fell hat - dabei aber oft nicht wesensfest ist. Dies entspricht nicht dem Standard und trägt nicht zur Erhaltung einer gesunden und typischen Beardie-Rasse bei, so die Meinung der Kritiker.
Es soll auch noch einen dritten Schlag aus Mischpaarungen hervorgehen. Die sollen dem alten Typ entsprechen und dabei auch noch schön aussehen.
Jeder, der sich für diese Rasse interessiert, wird sicherlich bei seinen Erkundigungen über sie mit dieser Problematik konfrontiert werden. Eine gute Orientierung bei der Auswahl des eigenen Hundes dürfte sein, vor allem auf Gesundheit und Wesensfestigkeit zu achten - unabhängig davon, ob das Fell nun etwas länger oder kürzer ist.
Nur so kann gewährleistet werden, dass der symphatische Vierbeiner mit seinem Zottelfell auch in Zukunft erhalten bleibt.

Rassebeschreibung unter Zuhilfenahme der Zeitschrift Mensch&Hund Revue.

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